Der vergangene Sommer und Herbst hat vor allem eines gezeigt. Deutschland wird wärmer. Wärmeres Wetter lädt nicht nur dazu ein, draußen zu sein, sondern Zecken wachen auch tendenziell früher aus dem Winterschlaf auf. Dies kann für Menschen gefährlich werden, da Krankheitserreger wie das Virus der durch Zecken übertragenen Enzephalitis (FSME) übertragen können. Auch die vom Robert-Koch-Institut (RKI) jeweils Anfang des Jahres veröffentlichte Karte der FSME-Risikogebiete¹ zeigt die zunehmende Bedeutung der FSME-Prävention in Deutschland. Heute sind bereits mehr als 40 % aller Landkreise in Deutschland betroffen. Für einen optimalen Schutz vor FSME empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die FSME-Impfung allen Personen, die in FSME-Risikogebieten leben oder dorthin reisen und mit Zecken in Kontakt kommen können. Laut Deutschem Wetterdienst werden die Durchschnittstemperaturen in Deutschland in den nächsten fünf Jahren um bis zu 1°C steigen. Sobald es einige Tage hintereinander 5-7 Grad Celsius sind, ist wieder mit Vampirismus zu rechnen. Besonders tödlich: Zecken können weltweit Überträger von bis zu 50 verschiedenen Erregern sein. In Deutschland sind es vor allem das Borreliose-Bakterium und das FSME-Virus.
FSME ist eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems. Die Folge können bleibende Schäden wie Lähmungen, Schluck- und Sprachstörungen sein. In manchen Fällen werden Betroffene bettlägerig oder rollstuhlabhängig. In schweren Fällen kann die Krankheit sogar tödlich verlaufen. "Derzeit kann FSME mit Medikamenten nicht geheilt werden, aber eine Impfung kann vor FSME schützen. Kinder können ab einem Jahr geimpft werden", erklärt Dr. Medizin Tomas Jelinek vom Berliner Zentrum für Reisemedizin.
FSME-Impfung von der STIKO empfohlen
Wie wichtig die FSME-Prävention ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Zahl der Fälle im Jahr 2022 laut RKI³ auf nunmehr 524 Fälle gestiegen ist, was einer Steigerung von rund 20 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Um FSME wirksam vorzubeugen, empfiehlt die STIKO die Impfung nicht nur für alle Menschen, die in FSME-Risikogebieten leben, sondern auch für diejenigen, die dort möglicherweise mit Zecken in Kontakt kommen. „Deshalb sollte man sich idealerweise zur FSME-Impfung beraten lassen, wenn beispielsweise ein Tagesausflug in ein Risikogebiet geplant ist“, so Dr. Jelinek. Die FSME-Impfung gilt als der beste Schutz vor dieser Krankheit. Typische FSME-Risikoaktivitäten sind Gehen, Radfahren, Joggen und alle Aktivitäten, die im Freien stattfinden. Zecken können beispielsweise in Parks, Spielplätzen, Hundespaziergängen, Spielplätzen und Biergärten angetroffen werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die FSME-Impfung für alle Personen, die in FSME-Risikogebieten in Deutschland leben oder eine Reise planen. Bei Reisen in ausländische FSME-Risikogebiete werden die Kosten von vielen Krankenkassen erstattet.