TÜV: Energieausweise für Gebäude sollten überarbeitet werden - Energieausweise sollen Mietern helfen abzuschätzen, wie hoch die Kosten für die Heizung bei einer Wohnung zukünftig sein werden. Damit lässt sich auch die Höhe der Nebenkosten besser einschätzen (die aber bei einer Vermietung ohnehin in der Regel mitgeteilt werden). Der TÜV kritisiert nun, dass die Energieausweise selten kontrolliert werden und vor allem ein Papiertiger sind. Teilweise können sie im Netz bestellt werden, ohne das eine Prüfung des Gebäudes wirklich erfolgt. Daher plädiert der Verband zu Energieaudits statt dem Einergieausweis. Die sollen je nach Gebäude einmalig oder alle 4 Jahre durchgeführt werden.
Der TÜV schreibt selbst dazu:
Der TÜV-Verband hat von der neuen Bundesregierung zusätzliche Anstrengungen gefordert, um den Klimaschutz im Gebäudesektor voranzutreiben. Ein wichtiges Vorhaben ist die Überarbeitung der Energieausweise von Gebäuden. "Die aktuell vorhandenen Energieausweise liefern kaum belastbare Aussagen über den tatsächlichen energetischen Zustand eines Gebäudes", sagt Juliane Petrich, Referentin für Politik und Nachhaltigkeit beim TÜV-Verband. Zudem gebe es weder flächendeckende Kontrollen der Ausweise noch verpflichtende Vorgaben für die energetische Sanierung der Gebäude. Petrich: "Der Energieausweis ist ein Papiertiger mit marginaler Lenkungswirkung für den Klimaschutz." Aus Sicht des TÜV-Verbands existieren mit dem Energieaudit nach DIN EN 16427 und dem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO/IEC 50001 bereits wirksame Instrumente, um die Energiebilanz eines Gebäudes zu ermitteln und konkrete Verbesserungen vorzuschlagen. "Die Behörden sollten kontrollieren, ob die Gebäude die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und Maßnahmen zur Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes umgesetzt werden", betont Petrich. Dafür müsse es klare Vorgaben geben, in welchen Fällen von den Hauseigentümern eine energetische Sanierung vorgenommen werden muss. Petrich: "Energieaudits haben sich bereits gut im gewerblichen Sektor bewährt und können auch auf private Gebäude angewendet werden." Je nach Art des Gebäudes könnten die Energieaudits einmalig (Ein- und Zweifamilienhäuser) oder alle vier Jahre durchgeführt werden (Mehrfamilienhäuser).
Mit dieser Maßnahme könnte sehr viel Energie eingespart werden, wenn Gebäude immer auf dem neusten technischen Stand sind. Auf der anderen Seite würde sich das Wohnen aber auch weiter verteuern, weil sowohl die Kosten für diese Audits als auch für Sanierungsmaßnahmen in bestimmten Grenzen auf die Miete umgelegt werden können. In vielen Bereichen mit angespannten Wohnungsmärkten könnten sich so die Kosten für das Wohnen noch weiter erhöhen.